Wanderwege der Azoren
… willkommen in einem Netz aus Wanderwegen, die von der Regionalregierung der Azoren klassifiziert wurden, um Wanderbegeisterten gleichermaßen ein Höchstmaß an Erlebnis wie auch Sicherheit zu bieten.
Auf den Azoren führte jahrhundertelang der einfachste und schnellste Weg von einem Ort der Insel zum anderen über das Meer. In der Tat waren die Wege einst spärlich und nur wenige von ihnen für Kutschen oder Ochsenkarren passierbar. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Fußpfade, die von den Menschen bei ihrer täglichen Arbeit genutzt wurden, begleitet von Pferden, Eseln und Maultieren oder dem Vieh, das es auf die Weiden zu treiben galt. Auf diesen Wegen besuchte man auch Feste in der Nachbarschaft oder transportierte landwirtschaftliche Erzeugnisse, Fisch, Kohle oder andere kleinere zum Tausch bestimmte Handelsgüter. Alle größeren Mengen verschiffte man auf dem küstennahen Seeweg.
Weite Teile des alten Wegenetzes wurden im Laufe der Zeit instand gesetzt und ausgeschildert, damit Naturfreunde die atemberaubend schönen Landschaften der Azoren auf Schusters Rappen erkunden können. Viele Gebiete der Inseln sind per pedes erreichbar, sowohl entlang der Küste als auch im bergigen Hinterland.
Wandern – Ethik und Sicherheit
Obwohl jede der Inseln nur ein kleines, begrenztes Gebiet umfasst, kann eine Wanderung auch Risiken beinhalten, wie z. B. das eines Sturzes oder eines Sturms.
- Achten Sie stets auf die Wettervorhersage, bevor Sie eine Wanderung beginnen: Nebel könnte Ihnen das Vergnügen in den Bergen zu wandern verderben, während viele Wege entlang der Küste sicher sind und eine gute Sicht bieten.
- Lassen Sie jemand wissen, wohin Sie gehen und wann Sie erwarten zurück zu sein: Eine Suchmannschaft hat die besten Erfolgsaussichten wenn sie rechtzeitig reagieren kann.
- Stellen Sie sicher, dass Sie über die geeignete Ausrüstung und Verpflegung verfügen;
- Abhängig von der Jahreszeit benötigen Sie möglicherweise eine Regenjacke, eine Mütze, Sonnencreme und natürlich Wasser und vielleicht etwas Obst. Festes Schuhwerk ist ebenfalls eine große Hilfe.
- Weichen Sie nicht von der Strecke ab– halten Sie sich an die gekennzeichneten Route.
- Schätzen Sie Ihre Kondition richtig ein: Die für jeden Wanderweg angezeigte Zeitangabe basiert auf den Durchschnittswert einer ununterbrochenen Wanderung. Studieren Sie die Karte der Wegstrecke sowie die zusätzlichen Informationen (Beschreibung, Länge und Schwierigkeitsgrad) sorgfältig und passen Sie die Zeit gemäß Ihrer körperlichen Verfassung an. Sie haben alle Zeit der Welt!
- Nehmen Sie Ihren Abfall mit zurück und entsorgen Sie ihn entfernt von der Strecke an einem geeignetem Ort: Aufgrund ihrer Lage ist es schwierig, die Wanderwege sauberzuhalten.
- Sammeln Sie keine Proben von Felsen oder Pflanzen und entwenden Sie keine Früchte aus den Obstgärten.
- Stören Sie die Kühe nicht.
- Essen Sie so viele wilde Beeren wie Sie möchten
- Schließen Sie alle von Ihnen geöffneten Gatter: Die meisten Gatter sind dazu da, die Kühe auf ihre Weiden zu begrenzen, es ist daher sehr wichtig, sie wieder hinter sich zu schließen.
- Grüßen Sie die Menschen, denen Sie auf Ihrer Wanderung bei ihrer Alltagsarbeit begegnen. Jeder freut sich über eine freundliche Begrüßung und einen kleinen Plausch 🙂
- Weitere Informationen – 112 Nationale Notrufnummer.
Die jeweilige Tafel oder der Prospekt jedes Wanderwegs bietet Informationen über die nächstgelegene Feuerwehr.
Auf vielen Strecken gibt es kein Handy-Netz, außer am Anfang und am Ende der Strecke. Alle Anrufe sollten an diesen Punkten vorgenommen werden.
Genießen Sie ein unvergessliches Erlebnis auf den Wanderwegen der Azoren!
Zeichensystem der Wanderwege








Whalewatching
Für Wale scheinen die Azoren zurzeit wichtige, vielleicht sogar heilige Orte dieser Erde zu sein. Man kann 24 verschiedene Walarten in den azorischen Gewässern beobachten. Einige leben permanent hier, andere ziehen auf ihren Wanderungen nur vorbei; einige kommen eher selten, andere sehr häufig vor. Die Anzahl ist beeindruckend, da sie ein Drittel der auf der Welt existierenden Walarten ausmacht. Wir befinden uns in einem Ökosystem mit einzigartigen Eigenschaften. Das Blau des Atlantiks, das die neun Inseln umgibt, erscheint durch die Anwesenheit der majestätischen Wale und der freundlichen Delfine noch magischer und besonders gesegnet.
Vor dem Ablegen des Botes bekommen die Teilnehmer eine kurze Einführung und Information, welche Arten beobachtet werden können. Es werden auch die Sicherheitsmaßnahmen und die Verhaltensweisen erklärt, mit dem Ziel, das Leben in und auf dem Meer nicht zu stören. An Bord ist es Pflicht, eine Rettungsweste zu tragen. Bei entsprechenden Wetterbedingungen ist eine wasserfeste Kleidung ratsam. (Sie wird normalerweise von den Veranstaltern zur Verfügung gestellt). Die Fahrten dauern ungefähr drei Stunden. Der eindrucksvolle Wal taucht auf, und beim Abtauchen des Wales erlebt man, wie die Salzwassertropfen sich mit einem Wirbel von Emotionen vermischen. Auf der Rückfahrt springen neugierige Delfine aus dem Wasser und begrüßen die Gäste. Wieder festen Boden unter den Füßen – schon hat man den Wunsch, erneut hinauf aufs Meer zu fahren.
Früher gejagt und heute geschützt! Der Pottwal ist ein wahrer Botschafter, der die Besucher des Archipels willkommen heißt. Er ist ein Wahrzeichen der Azoren und immer präsent in den azorischen Gewässern. Das gilt auch für den Kurzflossen-Grindwal, den Gemeinen Delfin, den Atlantischen FleckenDelfin und den Blau-Weissen-Delfin. Gelegentlich kann man den Kleinen Schwertwal, den Cuvier-Schnabelwal, den Finnwal und den Seiwal sichten oder sogar das größte Tier auf Erden, den imponierenden Blauwal. An manchen Tagen ist mit einem bisschen Glück ein Schwertwal, ein Zwergpottwal, ein Buckelwal, ein Nördlicher Zwergwal oder ein Brydewal zu entdecken. Doch welchen Wal man auch immer sieht, eines ist sicher: die erste Begegnung ist ein Erlebnis, das man nie vergisst.
Beste Jahreszeit
Wegen der großen Anzahl von Walarten, die in den Gewässern des Archipels vorkommen, ist es möglich, das ganze Jahr über Wale zu beobachten. Außer den hier permanent lebenden Delfinen, den Gemeinen Delfinen und Grossen Tümmlern, mit denen man übrigens schwimmen kann, gibt es Wale, die nur auf ihren Wanderwegen an den Azoren vorbeischwimmen. Atlantische Fleckendelfine kommen überwiegend im Sommer vor. Blauwale können am besten Ende des Winters gesichtet werden, Pottwale, Seiwale und Bartwale hingegen hauptsächlich im Sommer. Eines ist garantiert, ganz gleich zu welcher Jahreszeit man auf den Azoren Wale beobachten will, es gibt immer Entdeckungen zu machen.
Empfohlenes Alter
In jedem Alter kann man dieses wahre Geschenk der Natur genießen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass die Fahrt aufs Meer ungefähr drei Stunden dauert, weshalb ein Mindestalter von fünf Jahren empfohlen wird. Eine ruhige See stellt für Erwachsene kein Problem dar, für Kleinkinder kann es schwierig werden.
Was Sie mitnehmen sollten
Der Fotoapparat oder eine Filmkamera sind unerlässlich. Die Aufnahmen werden an diese einmalige Begegnung erinnern. Diejenigen, die nicht seefest sind, sollten vor der Ausfahrt ein Medikament gegen Seekrankheit einnehmen, damit es eine angenehme Fahrt wird. Man sollte Wasser und leichte Kost, wie Obst, Sandwiches oder Energieriegel mitnehmen.
Nichts gesichtet?
Es kommt sehr selten vor, dass man keinen Wal sichtet. Auf 98% der Fahrten werden zu jeder Jahreszeit Delfine oder Wale gesehen. Aufgrund dieser hohen Sichtungswahrscheinlichkeit erstatten manche Veranstalter das Geld zurück, falls tatsächlich einmal keine Delfine oder Wale entdeckt werden konnten.
Alternativen, wenn die Fahrt abgesagt wird
Falls das Wetter oder das Meer keine Fahrten zulassen und die Ausflüge abgesagt werden müssen, können Sie sich alternativ über die interessante Vergangenheit des azorischen Walfangs in den verschiedenen Museen, vor allem auf Pico und Faial informieren.
Eine andere Möglichkeit, etwas über Wale zu erfahren, bietet der Besuch der so genannten «Vigias da Baleia» (Walbeobachtungsposten), die an strategischen Punkten der Inseln errichtet wurden. Ein Teil dieser kleinen Häuschen, von denen man von Land aus die Wale ausmachte und diese Information an die Walfänger weitergab, wurden renoviert und werden heute für die Walbeobachtung genutzt. Beobachter mit gut trainierten Augen suchen den Horizont nach Walen ab, und bei Sichtung werden die Veranstalter benachrichtigt. Die «Vigias» liegen immer an der Küste, und von hier hat man überwältigende Rundblicke.
Die Wale, die sich in den azorischen Gewässern bewegen, sind geschützte Tiere. Sie benötigen von uns Menschen besondere Rücksichtnahme und erwarten, dass unsere Spuren in ihrem Lebensraum so gering wie möglicht bleiben. Es ist ein Privileg, das nur wenigen zuteil wird, einen Wal oder Delfin in ihrem natürlichen Umfeld zu beobachten. Deshalb ist es wichtig, die Hinweise und die Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Um die ansässigen und wandernden Walen zu schützen, wurde ein Verhaltenscode erstellt, an den sich jeder Besucher zu halten hat.
Verbote
Die Wale zu verfolgen, stören oder füttern.Mit den Walen zu schwimmen.Das Meer zu verschmutzen.Lärm zu machen.Es dürfen sich nicht mehr als drei Boote bei den Sichtungsorten aufhalten.
Pflichten
Es darf nur parallel zu den Walen navigiert werden, mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und mit einem Abstand von mehr als 50 Metern, der auf 100 Meter vergrößert werden muss, falls die Wale Junge haben.Die Beobachtungszeit darf nicht mehr als 30 Minuten betragen.
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